Quietschen, Knattern, Zähne wetzen
Die Meerschweinchensprache umfasst eine Vielzahl von unterschiedlichen Lauten. Einige Töne lassen sich eindeutig einem bestimmten Gefühl zuordnen (z.B. das Pfeifen nach Futter). Manche Laute klingen jedoch sehr ähnlich und werden erst im Zusammenhang mit der Körpersprache eindeutig (z.B. Knattern - es kann drohend oder werbend sein).
Wobei man bei den Lauten nicht vergessen darf, dass das menschliche Hörvermögen bei weitem nicht so ausgeprägt ist wie das der Meerschweinchen und möglicherweise noch viel mehr Töne eine Rolle spielen Biologische Daten-Allgemeines.
Bei einigen Verhaltensweisen ist zumindest für den Mensch gar kein Laut zu hören. Dazu gehören die Schockstarre und das Zähnezeigen.
Nachfolgend die Laute und Verhaltensweisen, die ich bei meinen Meeris hören und beobachten konnten (und natürlich interpretiert habe!).
Zufrieden
Genießen
Wer stört?
Alle da?
Mama?
´
Angstpfeifen
Annhäherungsversuch
Werben
Unterwerfen
Futterbetteln
Missfallen
Protest
Warnen
Drohen
Laute
- Zufriedenheit (19 kb)
- Leises Murmeln, Körperhaltung dabei ganz entspannt; zum Teil sogar im Schlaf zu hören
- Genießen (27 kb)
- Leises Quietschen, zu hören z.B. wenn z.B. das Meeri das Streicheln gerade genießt
- Wer stört? (17 kb)
- tieferes Knattern mit einem konstanten Ton; die Körperhaltung ist dabei relativ entspannt, der Kopf dem Störenfried oder dem störenden Geräusch zugewandt
- Noch alle da?, alles in Ordnung (29kb)
- leicht auf und abschwellendes Quietschen; zu hören z.B. wenn kein Sichtkontakt mehr besteht oder bei Erkundungen; möglicherweise daher auch Signal, dass keine Gefahr droht;
- Wo ist Mama? (34kb)
- leises Fiepen, vorwiegend von Jungtieren auf Muttersuche; kann sich steigern zum Angstpfeifen
- Angstpfeifen (32kb)
- lautes, kläglich klingendes Pfeifen, zu hören sowohl von Jungtieren, aber auch Erwachsenen; der Kopf ist dabei oft nach oben gereckt, der Körper jedoch dicht am Boden
- Annäherungsversuch (26kb)
- Wiederholtes Knattern im mittleren Tonbereich, wobei der Körper lang wird; antwortet das Weibchen mit eher fiependen Lauten wie im Hörbeispiel, steigert sich das Knattern zum «Brommseln»
- Werben, «Brommseln» (30kb)
- Durchgehendes Knattern im mittleren Tonbereich, wobei die Hinterbeine abwechselnd treten
- Unterwerfen (29kb)
- Leises Quietschen, ähnlich Jungtierlauten; der Körper dicht am Boden und zusammengekauert
- Futterbetteln (22kb)
- Lautes Pfeifen; scheint dem Menschen vorbehalten zu sein; meist aufgerichtet am Gehegerand oder auf einem Häuschen aufgestützt
- Missfallen (42kb)
- auf- und abschwellendes Quietschen; bei vielen Meerschweinchen, wenn sie am Hinterteil berührt werden; Hinterteil wird dann auch hin- und hergeworfen
- Protest (42kb)
- eine Mischung aus Pfeifen und Quietschen; z.B. zu hören, wenn das Meerschweinchen gerade jetzt nicht hoch gehoben werden will (Anmerkung: die Zeichnung zeigt kein korrektes Hochheben - es fehlt die am Hinterteil stützende Hand! Meerschweinchen und Mensch)
- Warnen (20kb)
- Heben des Kopfes und dazu ein wiederholtes oder länger andauerndes Knattern im mittleren Tonbereich, das leicht an- und abschwillt
- Drohen (48kb)
- Hat das Warnen nichts bewirkt, werden die Zähne hin-und hergewetzt oder aufeinandergeschlagen; wird diese Drohung nicht beachtet, kommt es zum Angriff; der Körper ist dabei auf allen vier Beinen aufgerichtet
- Zirpen (20kb) Quelle: www.partnersinrhyme.com bzw. Quelle: www.cavias.de
- Selten zu hörender Laut, der fast wie ein Vogelzwitschern klingt; die Bedeutung ist unklar; von manchen wird es jedoch als Zeichen höchster Anspannung interpretiert. Ich habe diesen Laut bei meinen drei noch nie gehört (vielleicht bedeutet das ja, das sie immer ziemlich entspannt sind?)
Weitere Verhaltensweisen
- Bocksprünge, «Popcornen»
- der ganze Körper springt in die Luft und dreht sich dabei, dabei ist manchmal ein kurzes Grunzen oder Pfeifen zu hören; oft verbunden mit Rennattacken; Zeichen der Ausgelassenheit;
- Kopf hochschlagen
- Missfallen oder Drohen; kann z.B. beim Streicheln der Stirn vorkommen, wenn das Meeschweinchen genug davon hat; beim Drohen meist verbunden mit einem Knattern (vgl. Warnen)
- Naseschnuppern, Afterschnuppern
- Kontaktaufnahme, Identifizierung
- Erstarren
- Angst- oder Schockstarre; offensichtlich wird keine Fluchtmöglichkeit mehr erkannt
- Urinspritzen
- Abwehrreaktion, z.B. von Weibchen bei einem zu aufdringlichen Bock; da das Weibchen dabei das Hinterteil anhebt, Reichweite von ca. 30 cm
- Aufreiten
- in der Regel Sexualverhalten; wird auch von Böcken untereinander gezeigt
- Ohren lecken, knabbern
- scheint eine Art trösten zu sein, da der «Beknabberte» dabei leise Fieplaute ausstösst (Hintergrundfiepen im Beispiel Annäherungsversuch); geknabbert wird übrigens ganz vorsichtig, nicht zu verwechseln mit
- Ohren beißen
- erfolgt im Rahmen eines Angriffs und kann zu blutigen Verletzungen führen Krankheiten-Verletzungen (Link noch anpassen)
- Mäulchen aufreißen und Zähne zeigen
- Drohung; meist auch noch eine Vorderpfote erhoben (zum Zuschlagen), Hauptlast ruht auf den Hinterbeinen; weicht der Bedrohte nicht zurück, erfolgt i.d.R. ein Angriff
- Hinterteil über den Boden ziehen
- Reviermarkierung über Drüsen in der Afterregion
- Kopf erhoben, aber weggedreht
- Zeichen von Angst bei Drohung von anderem Meerschweinchen
- Kot fressen
- Meerschweinchen fressen den sogenannten Blinddarmkot. Er enthält lebenswichtige Mineralien, Enzyme und Spurenelemente. Hindern Sie die Tiere daran, sterben diese innerhalb weniger Tage. (Physiologie-Verdauung)