Pflanzen - als Futter und zum Nagen
Neben Heu sollte Saftfutter die Hauptnahrung von Meerschweinchen bilden. Dazu können Sie sowohl in Feld, Wald und Flur Pflanzen sammeln als auch Gemüse, Kräuter und Obst aus dem eigenen Garten oder aus dem Supermarkt besorgen.In der Natur finden Sie auch Zweige, die Sie den Meerschweinchen zum Nagen als Zahnpflege geben können.
Was Sie beachten sollten:
- Sammeln Sie Pflanzen nicht in der Nähe von Feldern (Einsatz von chemischen Mitteln) oder am Straßen- oder Wegrand (Belastung durch Autoverkehr bzw. Hundekot).
- Sehr zuckerhaltige Pflanzen, dazu gehören die meisten Obstsorten, nur wenig füttern.
- Kräuter enthalten besonders viele Mineralien sowie medizinisch wirksame Inhaltsstoffe, daher nur sparsam füttern.
- Manche Futtersorten müssen erst in kleinen Mengen angefüttert werden. Dazu gehören frisches Gras nach den weitgehend grasfreien Wintermonaten und alle leicht blähenden Gemüsesorten (z.B. Kohlrabi, Brokkoli sowie alle Kohlsorten).
- Sorgen Sie für Abwechslung, auch wenn Ihre Meeri bestimmte Gemüsesorten bevorzugen. Eine einseitige Pflanzennahrung ist genauso ungesund wie gar kein Frischfutter.
- Bei allen Obstsorten (auch Apfel) die Kerne entfernen, da diese Blausäure enthalten und damit giftig sind.
- Frischfutter niemals aus dem Kühlschrank verfüttern. Dies kann zu schweren Verdauungsproblemen führen.
- Füttern Sie eine gute Qualität, also nichts Matschiges oder gar bereits Faulendes.
- Frischfutter darf nicht im Gehege vergammeln, also zumindest täglich Reste raussammeln.
Einige Futterpflanzen
Gekauftes Gemüse und Obst ist oft behandelt oder enthält ein Übermaß an Nitraten. Da aber die Mengen je nach Herkunftsland und Erzeuger völlig unterschiedlich sind, erfolgen hier keine Hinweise, was nicht heißt, dass diese Stoffe unbedenklich sind.
Wildpflanzen
- Brennessel: nur angewelkt oder getrocknet verfüttern wegen der Brennwirkung
- Giersch
- Gras: auf keinen Fall den Rasenmäherschnitt verfüttern (Ölverschmutzung)
- Löwenzahn: in großen Mengen schwach giftig (Milchsaft)
- Kamille
- Klee: nur in geringen Mengen, führt zu Verdauungsbeschwerden
- Nagergras, grünes Getreide: wird im Handel angeboten; die Samen sind meist Haferkörner
- Spitzwegerich
- Vogelmiere
Gemüse
- Gemüsefenchel: Knolle samt Grün
- Gurke: wegen des hohen Wassergehalts kann ein zuviel davon zu Durchfall führen; gewachste Gurken schälen!
- Möhre: auch das Grün kann verfüttert werden
- Kohlrabi: langsam anfüttern; auch die Blätter können verfüttert werden
- Paprika (alle Farben): grüne Pflanzenteile (z.B. der Strunk) sind giftig; hoher Vitamin-C-Gehalt
- Pastinake
- Petersilienwurzel
- Salat: kann in großen Mengen zu Durchfall führen; auf Chicoree verzichten, da dieser sehr schnell gärt und zu Verdauungsproblemen führen kann
- Sellerie: sowohl Knollensellerie als auch Stangensellerie können samt Grün verfüttert werden. Knollensellerie schälen
- Steckrübe: vorher schälen
- Süßkartoffel: hat nichts mit der Kartoffel zu tun, sondern ist eher ähnlich der Möhre, nur etwas schärfer. Vorher schälen
- Tomate: alle grünen Pflanzenteile sind giftig. Sehr säurehaltig, kann daher in großen Mengen zu Magen- und Darmstörungen führen
Obst
Exotische Früchte wie z.B. Guave, Papaya usw. sowie Südfrüchte (z.B. Mandarinen, Orangen) können zu Verdauungsproblemen führen, daher wenig bis gar nicht füttern. Steinobstsorten (z.B. Kirsche, Pflaume, Mirabelle, Nektarine) führen in Verbindung mit Wasser zu Durchfall und die Steine selbst sind giftig (Blausäure), daher ebenfalls nur wenig bis gar nicht füttern.
- Apfel: nur reif verfüttern, kann ansonsten zu Durchfall führen
- Birne: sehr zuckerhaltig und leicht gärend, sparsam füttern
- Banane: sehr zuckerhaltig, sparsam füttern
- Erdbeere: sehr zuckerhaltig, Blätter können ebenfalls verfüttert werden
- Melone: Kerne entfernen und schälen, sehr zuckerhaltig
Kräuter
- Basilikum
- Dill: keine Blüten verfüttern
- Petersilie: Vorsicht bei trächtigen Tieren, kann abtreibend wirken
Zweige zum Nagen
- Ahorn: ohne Blüten und Früchte, wenig Blätter
- Apfelbaum: unbedenklich, sofern ungespritzt
- Birke: keine Blüten, nur in geringen Mengen
- Fichte: nur in geringen Mengen
- Haselnuss: kann auch in großen Mengen (einschl. Blätter) gegeben werden
- Hainbuche: unbedenklich, sofern nicht vom Straßenrand
- Weide: keine Blüten, nur in geringen Mengen
Datenbank
Die aufgeführten Pflanzen sind nur eine Auswahl gängiger Futterpflanzen. Wesentlich mehr Futterpflanzen sowie eine Übersicht über Giftpflanzen finden Sie in der Pflanzendatenbank (öffnet sich in einem neuen Fenster). Dort sind neben deutschen und lateinischen Namen Inhaltsstoffe, Wirkungen und Vorkommen (soweit bekannt) gelistet. Beachten Sie bitte in jedem Fall - auch bei als Futter ausgewiesenen Pflanzen - die Spalte Bemerkungen. Die Datenbank ist durchsuchbar und sortierbar.
Die Bilder der Datenbank entstammen weitgehend der freien Enzyklopädie www.wikipedia.de. Die Bilddaten unterliegen der Verwendung nach den Bestimmungen der Lizenzbedingungen der GNU FDL bzw. stammen aus den Wikipedia Commons.