Halb drinnen, halb draussen - Freilauf auf dem Balkon
Mit Freilauf ist nur ein stundenweiser Aufenthalt gemeint, nicht jedoch eine vollständige Außenhaltung. Von einer Außenhaltung auf dem Balkon wird zumeist abgeraten (Hitzestau, Bodenkälte).
Was für den Freilauf in der Wohnung gilt, lässt sich im weitesten Sinne auch auf den Balkon anwenden.
Probleme können sein:
- Bodenkälte: Fliesen- oder Betonboden ist relativ kalt, so dass die Tiere sich eine Erkältung einfangen können.
- Schlupflöcher: Zwischen Balkonbrüstung- und boden ist häufig eine Lücke. Diese müssen Sie natürlich z.B. mit einem Brett verschließen. Auch evtl. Abflusslöcher sollten zugedeckt werden, damit vor allem kleinere Meerschweinchen nicht diese schöne lange Höhle erkunden!
- andere Tiere: Katzen und Vögel könnten durchaus an den neuen Bewohnern interessiert sein - sichern Sie den Balkon mit einem Netz.
- Hitze: Je nach Bauart und Lage kann im Balkonbereich die Temperatur wesentlich größer sein als im Freien, wo auch mal ein Lüftchen weht. Sorgen Sie unbedingt für Schatten. Grundsatz ist: Halten Sie es auf dem Balkon nicht mehr aus, sollten Sie auch den Tieren einen Aufenthalt nicht zumuten.
Ein meerschweinchengerechter Balkon
Anders als im Garten können Sie den Balkon - neben der Verwendung von Häuschen usw. - nur mit Hilfe von Topfpflanzen einrichten. Viele der gängigen Topfpflanzen sind jedoch giftig oder zumindest unbekömmlich. Fündig werden Sie in der Gemüseabteilung (so nebenbei haben Sie entweder für sich frisches Gemüse oder die Tiere Saftfutter zur Verfügung):
Gurken z.B. sind Rankpflanzen, die wunderschön blühen. Gras in einer flache Schale angesät kann als «Weidefläche» dienen. In Töpfen können Sie Petersilie, Dill, Fenchel oder andere Kräuter ziehen. Als blühende Pflanzen finden Ringelblume (Calendula officinalis), Kamille (Chamomilla recutita, Matricaria chamomilla), Löwenzahn oder Süßdolde (Myrrhis odorata) Verwendung. Einige Obstsorten wie z.B. Erdbeeren und sogar Äpfel und Birnen gibt es inzwischen als spezielle Züchtung für den Balkon.
Es geht dabei im übrigen nicht darum, dass die Tiere alle diese Pflanzen fressen sollen. Es sind Alternativen, die Sie unbesorgt statt Geranien aufstellen können, falls doch mal an irgendetwas genagt wird. Für die Tiere ist es natürlich abwechslungsreicher (allein schon der Duft eines Kräutergartens ist ja sooo spannend - bei nicht allzu hohen Töpfen kann es durchaus passieren, dass plötzlich mittendrin ein Meerschweinchen sitzt), aber die Pflanzen bieten Schatten und Schutz. Um die Töpfe und Kästen herum lassen sich hervorragend Rennen veranstalten oder Versteck spielen.
Denken Sie auch an Wasser und Heu - dieses Grundnahrungsmittel sollte immer und überall zur Verfügung stehen.