Unterarten des Meerschweinchens
Wildmeerschweinchen
Foto: wikipedia.org, Petra Karstedt
Wieselmeerschweinchen
Foto: members.liwest.at/irene.vielhaber/
Bergmeerschweinchen
Foto: wikipedia.de, Marco Finke
Zwergmeerschweinchen
Foto: wikipedia.org
Alle Wildformen
- haben eine graubraune bis graue Fellfärbung, wobei die Haare schwarz gebändert sind, hochstehende Ohren und 4 Zehen vorne und 3 Zehen hinten Biologische Daten
- bilden Familien von 4 bis etwa 20 Tieren mit einem Männchen, mehreren Weibchen und Jungtieren (Böckchen i.d.R. bis zu einem Alter von etwa 3 Monaten) Verhalten
- sind weitgehend reviertreu und wohnen in Höhlen, Felsspalten oder verlassenen Tierbauten Unterkunft
- sind dämmerungs- bzw. nachtaktiv: Futtersuche, Spielen, Flitzen - Meerschweinchen sind ziemlich wuselig Verhalten
- ernähren sich von Gräsern, Kräutern, Rinde, Blättern, Früchten, usw. Speiseplan
- bringen voll entwickelte Jungtiere zur Welt Biologische Daten
Wildmeerschweinchen (Cavia aperea)
Sie leben in unterschiedlichsten Lebensräumen: Gebirge, Flachland und zum Teil sogar in Sumpfgebieten.
Dabei unterscheiden sich die «Flachländer» durch einen gedrungeren Körperbau von den schlankeren und flinkeren
Gebirgsmeerschweinchen. Die Gebirgsmeerschweinchen sind die wilde Form unserer Hausmeerschweinchen.
Wildmeerschweinchenfamilien bestehen aus einem Bock, mehreren Weibchen und Jungtieren. Junge Böckchen werden nur bis zu einem Alter von ca. 3 - 4 Monaten vom «Pascha» geduldet. Im Vergleich zu unseren Hausmeerschweinchen
- sind die Haare etwas länger und auch rauer,
- ist die Schnauze spitzer und der Körper etwas schmaler,
- ist das Gewicht um ca. etwa 30 - 40% geringer,
- werden Wildmeerschweinchen nur etwa halb so alt,
- ist die Tragezeit etwas kürzer und das Geburtsgewicht geringer
Wieselmeerschweinchen (Galea)
Sie leben vorzugsweise in trockenen Gebieten mit Gebüschen, wo sie auch ihren Unterschlupf finden. Das Wieselmeerschweinchen
ist kleiner, dafür aber rundlicher als das Wildmeerschweinchen. Ihr Fell ist weich und kurz. Typisches Merkmal
ist eine kleine kahle Stelle am unteren Kinn.
Ihren lateinischen Namen Galea haben die Wieselmeerschweinchen vermutlich von ihren gelben Zähnen (vgl. it. giallo=gelb). Die Augen sind von ganz hellem Haar umgeben, wodurch die Augen größer wirken.
Die Familien können durchaus größer sein als bei Meerschweinchen sonst üblich. Und der Leitbock ist ohne weiteres bereit, auch andere erwachsene Böcke neben sich zu dulden. Wieselmeerschweinchen verhalten sich bei Aufregung mehr wie Kaninchen: sie trommeln mit den Hinterbeinen. Und noch eines haben sie mehr mit Kaninchen als mit den anderen Meerschweinchen gemeinsam: sie mögen es, sich aneinander zu kuscheln. Außerdem lieben sie es, sich in trockenem Sand oder auf Steinen zu wälzen.
Bergmeerschweinchen oder Moko (Kerodon rupestris)
Im Gegensatz zu den anderen Unterarten lebt es ausschließlich in bergigen Gebieten Südostbrasiliens.
Obwohl es bevorzugt in Felshöhlen lebt, gräbt es sich auch eigene Bauten.
Das Bergmeerschweinchen ist deutlich größer als die anderen Unterarten (bis zu 40 cm!). Dabei ist das Gewicht
mit ca. 1kg in etwa gleich mit dem der Hausmeerschweinchen. Das Fell gleicht dem des Wildmeerschweinchens, geht
jedoch mehr ins Graue. Der Körper ist sehr schlank und langgezogen, die Hinterbeine sind wesentlich kräftiger.
Dadurch ist es dem Bergmeerschweinchen möglich, meterhohe Sprünge zu machen und auch auf Bäume zu klettern.
Beim Klettern helfen auch die breiten, gewölbten Krallen.
Sie leben ebenfalls in Familien, wobei der Bock keine Nebenbuhler duldet. Bedingt durch ihren Lebensraum fressen sie bevorzugt Blätter und Laub. Während andere Meerschweinchenarten nur schwer auf den Hinterbeinen balancieren können, macht das Bergmeerschweinchen sehr oft «Männchen», wobei sie Futter dann sogar zwischen den Vorderpfoten halten können.
Zwergmeerschweinchen (Microcavia)
Über Zwergmeerschweinchen ist relativ wenig bekannt. Ihr bevorzugter Lebensraum ist wie beim Wieselmeerschweinchen trockenes Gebiet mit Büschen. Auch optisch gleichen sie dem Wieselmeerschweinchen, sind aber kleiner. Ihr Gewicht beträgt nur ca. 250 g.
Sie leben in kleinen Familien. Zur Nahrungssuche klettern sie auch schon mal auf Bäume, wobei sie aber nicht so geschickt sind wie das Bergmeerschweinchen.